Gesunde Ernährung, ausreichend energiearme Getränke und Bewegung werden mit einem gesundheitsförderlichen Lebensstil asoziiert. Viel zu selten denken wir aber an unser größtes Organ – die Haut. Diese schützt unseren Körper in vielerlei Hinsicht und sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Die Verwendung von Naturkosmetik kann unsere Haut dabei unterstützen.
“Die Haut ist der Spiegel unserer Gesundheit”
Die Natur schenkt uns Heilpflanzen, welche unsere Haut schützen, beruhigen, erfrischen und pflegen. Schon unsere Urgroßmütter nutzten die sanfte Kraft der Kräuterkosmetik zur Körperpflege. Die wertvollen Rezepturen wurden teilweise von Generation zu Generation vererbt und so habe auch ich so manche Mixtur von meiner Großmutter übernommen.
Wie der Name schon verspricht, verwendet man bei der Herstellung von Naturkosmetik ausschließlich Inhaltsstoffe, die sich in der Natur finden. Synthetisch hergestellte Rohstoffe die zu Allergien, Reizungen und ungewollten Hautveränderungen führen, haben absolutes Hausverbot. So wird auf Inhaltsstoffe wie synthetische Farbe-, Duft-, oder Konservierungsstoffe und Öle aus nicht nachwachsenden Ursprungs (Mineralöle) zur Gänze verzichtet.
Bestenfalls greift man auf Zutaten in BIO-Qualität zurück.
Neben hochwertigen, kaltgepressten Ölen und Fetten, kommen auch Harze und Wachse zum Einsatz. Ebenso frische und getrocknete Heilpflanzen werden in jeglichen Formen für die Herstellung von Naturkosmetik genutzt. Naturreine ätherische Öle bereichern neben ihren Heilkräften auch mit einem angenehmen Duft.
Vorteile:
Individuell
Wenn man sich seine Kosmetikprodukte selbst herstellen kann, hat man auch das Privileg zwischen den Inhaltsstoffen wählen zu können. Das heißt, die Inhaltsstoffe können explizit auf den Hauttyp abstimmen werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. So können auch allergische Reaktionen vermieden werden.
Zero waste
Die meisten Kosmetikprodukte verursachen jede Menge Plastikmüll. Nicht zu vergessen auch der beachtliche Anteil an Microplastik in vielen Produkten. Wir können diesen Teufelskreis umgehen und auf reine Ingredienzien und wiederverwendbare Gebinde setzen. Viele Rohstoffe findet man auch in Unverpackt-Läden.
Keine synthetischen Inhaltsstoffe
Wie bereits erwähnt, sind diese Stoffe für die Herstellung von Naturkosmetik tabu. Oft werden Abfallprodukte aus der Mineralölindustrie in konventionelle Kosmetikprodukte verarbeitet und das schadet unserer Haut und unserem ganzen Körper. Diese Stoffe gelangen in späterer Folge in die Abwässer und schaden auch der Umwelt, nicht nur uns. Naturkosmetik ist somit ökologisch vertretbar.
Kein Tierleid
Tierversuche für Kosmetika sind in der EU verboten, sowohl am Endprodukt wie auch für die Rohstoffe. Trotzdem werden Tiere weiter zu Tode gequält. Denn der Großteil der Substanzen für Kosmetika fällt nämlich auch unter die EU-Chemikalienrichtlinie und wird nach wie vor an Tieren getestet. Dieser Punkt stimmt mich besonders traurig, motiviert mich aber gleichzeitig mit dem weiterzumachen von dem ich überzeugt bin und meinen Teil beizutragen.
Vermeidung von Allergien
Die üblichen Verdächtigen einer solchen Hautreaktion sind Duftstoffe, Konservierungsmittel und manche UV-Filter. Bei der Verwendung von Naturkosmetik besteht ebenso das Risiko einer Allergie, jedoch kann man hier besser auf die Zusammensetzung der selbsthergestellten Produkte achten. Zum Beispiel bei Kamille und Arnika. Diese Korbblütler rufen bei manchen Personen Allergien hervor, dies ist aber meist bereits im Vorhinein bekannt (Heuschnupfen oä.) oder sollte sorgfältig getestet werden.
Die natürliche Schönheit wird betont
Bei der Herstellung von natürlichen Kosmetikprodukten achtet man verstärkt darauf, das Beste aus den jeweiligen Zutaten zu holen und alles möglichst naturbelassen weiterzuverarbeiten. Hierbei muss ich nochmal betonen welchen Mehrwert die Verwendung von Bio-Produkten hat. Nur das Beste für die besten Ergebnisse.
Zeit in der Natur
Für mich gibt es nichts schöneres als Zeit an der frischen Luft im Wald und am Berg zu verbringen, Pflanzen beim wachsen zuzuschauen und diese mit Bedacht und Dankbarkeit für mich nutzen zu können. Solang wir die Geschenke der Natur achten und nur das nehmen was wir brauchen, schaden wir nicht. So darf nicht die Gier unser Begleiter sein sondern die Wertschätzung.
Zeichen setzen
Jeder der sich dazu entscheidet auf Naturkosmetik umzusteigen bzw. ein paar Produkte aus seinem alten Sortiment zu verbannen, macht einen Schritt in die richtige Richtung – für sich, seinen Körper und sein Wohlbefinden.
Noch ein Rezept zum Schluss 🙂
Diese angenehme Feuchtigkeitscreme verwende ich schon seit einiger Zeit und finde sie äußerst passend für meinen Hauttyp. Sie hält sich nur maximal 2 Wochen im Kühlschrank und sollte daher stets frisch hergestellt werden. Solltest Du dennoch mehr herstellen, lässt sich die Pfelgecreme problemlos einfrieren.
Kräuter-Feuchtigkeitscreme
Zutaten für einen Tiegel:
- 1 Handvoll frische Kräuter (z.B. Spitzwegerich, Ehrenpreis, Gänseblümchen, Giersch, Gundelrebe ect.)
- 50g Bio-Mandelöl
- 5g Bienenwachs
- 50g Bio-Vollmilch, pasteurisiert
Zubereitung:
- Die Kräuter klein schneiden
- Das Öl und die Kräuter in einem Gefäß im Wasserbad erwärmen
- Das Wasserbad einmal kurz aufkochen lassen, dann die Temperatur reduzieren und 30 Minuten unter der Siedetemperatur ziehen lassen
- Abseihen
- Das Kräuter-Öl erneut in ein Gefäß geben
- Bienenwachs zufügen und nochmals erwärmen, bis das Wachs geschmolzen ist
- Dann die ebenfalls erwärmte Milch mit dem Pürierstab einarbeiten
- Die Creme in saubere Döschen füllen und auskühlen lassen
- Im Kühlschrank lagern
Anwendung: täglich auftragen
Haltbarkeit: 1 -2 Wochen im Kühlschrank
Da diese Creme alle 1-2 Wochen frisch hergestellt werden sollte, kann man je nach Jahreszeit und Wetter immer andere Kräuterkompositionen einarbeiten.
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